Florian Teichtmeister war bis zuletzt nicht nur am Burgtheater beschäftigt, er war auch in ORF-Sendungen zu sehen und zu hören. Andere wiederum wurden von der Polizei informiert.
Am Ende der am 6. Jänner ausgestrahlten jüngsten Folge der Krimi-Reihe „Die Toten von Salzburg“ fährt Major Peter Palfinger mit dem Cabrio vor und erklärt, warum er die 110 Minuten davor auf Kur weilte: „Digital Detox“, also „digitale Entgiftung“. Sein Bruder antwortet: „Die Welt dreht sich. Komischerweise auch ohne dich.“
Nachdem im September 2021 erste anonymisierte Zeitungsberichte über die Ermittlungen im Fall rund um Darstellungen sexualisierter Gewalt an Kindern veröffentlicht wurden, ist Florian Teichtmeister – wie berichtet – zur Sicherheit aus der TV-Reihe geschrieben worden. Die oben beschriebene Szene mit Teichtmeister wurde laut der Produktionsfirma Satel in Abstimmung mit ORF und ZDF gedreht, damit der Schauspieler nach einer etwaigen Auflösung aller Vorwürfe in seiner Rolle als Palfinger zurückkehren könnte.
Nun, da bekannt ist, dass sich Teichtmeister wegen des Besitzes von 58.000 Dateien strafbaren Inhalts vor Gericht verantworten muss, wird die Szene bei künftigen Wiederholungen herausgeschnitten. Die früheren acht Folgen mit Teichtmeister werden gar nicht mehr ausgestrahlt.
ORF / ORF/Toni Muhr
Florian Teichtmeister (re.) in „Die Toten von Salzburg“
Sketch vor Weihnachten
Noch am 20. Dezember war Teichtmeister auch im ORF-Latenight-Talk „Willkommen Österreich“ zu sehen. Er spielte im Originalbühnenbild der Burgtheater-Produktion „Nebenan“ einen bekannten Weihnachtssketch von Stermann und Grissemann nach. Davor wurde Teichtmeister als „Gigant“ angekündigt, danach wurden Standing Ovations eingeblendet und die Aufführungen des Kehlmann-Stücks beworben. Mittlerweile wurde „Nebenan“ von der Burg abgesetzt.
Das Theater gab zuletzt an, Teichtmeister vor geraumer Zeit mit den Vorwürfen konfrontiert zu haben. Auch der ORF war – siehe „Die Toten von Salzburg“ – bereits alarmiert. Auf KURIER-Anfrage erklärten der ORF und die Superfilm, die „Willkommen Österreich“ produziert: „Sowohl der Produktionsfirma als auch der Redaktion waren die Vorwürfe gegen Florian Teichtmeister nicht bekannt.“ Der rund 90-sekündige Zuspieler sei nach Bekanntwerden der Vorwürfe von allen Social-Media-Plattformen des ORF gelöscht worden, heißt es. Seit Montag fehlt die Szene auch auf der Archivseite willkommen-oesterreich.tv.
Auch, dass Teichtmeister im Vorjahr nach Senderangaben fünf Mal als Sprecher bei Ö1 fungiert hat, zeigt, dass offenbar nicht alle ORF-Redaktionen über die Vorwürfe informiert waren.
In der Filmbranche ist nun eine weitere Kinoproduktion von der Causa betroffen. Filmproduzent Dieter Pochlatko sagte in der „ZiB1“, dass er nach den im August 2021 abgeschlossenen Dreharbeiten zum Film „Serviam“ von der Kriminalpolizei über Ermittlungen gegen Teichtmeister informiert worden sei. Es ging im Oktober 2021 um Fotos, die der Schauspieler – er spielte eine Nebenrolle – von einer minderjährigen Darstellerin gemacht haben soll. „Die Reaktion war sofort, dass Teichtmeister von der Liste gestrichen wurde, von der Einladungsliste, von öffentlichen Auftritten“, so Pochlatko. Man habe mit dem Künstler auch keine Promotion mehr gemacht. Diese Informationen über die Ermittlungen wurden jedoch nicht weitergegeben. „Das ist so heikel. Wenn man da mit Gerüchten herumspielt, das machen wir nicht.“
Weitere Gerüchte
Mittlerweile steht neben Teichtmeister ein weiterer Darsteller der österreichischen Oscar-Einreichung „Corsage“ im Fokus, jedoch nicht wegen Darstellungen von Kindesmissbrauch. Gegen den Schauspieler, der aus medienrechtlichen Gründen namentlich nicht genannt werden darf, gibt es laut Standard …read more
Source:: Kurier.at – Kultur
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