Entscheidung als Millionenfrage: Rapid setzt weiter auf den Ö-Topf

Rapid will nicht auf die Extra-Million für die Selbstbeschränkung bei den Legionären verzichten. Damit wird die Rückkehr von Stefan Schwab wahrscheinlicher.

29 anstelle der 30 angekündigten Rapidler schwitzen im Trainingslager in Bad Tatzmannsdorf: U-21-Teamspieler Pascal Fallmann bereitet eine Leihe vor. Der Rechtsverteidiger soll auf höherem Niveau als in der Ostliga, wohin Rapid II abgestiegen ist, regelmäßig spielen können.

„Der Kader ist trotzdem noch zu groß“, sagt Trainer Zoran Barisic, der ebenso wie Sportdirektor Markus Katzer betroffenen Spielern (und ihren Beratern) „ehrlich und direkt mitteilt, dass sie sich mit einer Leihe oder einem Abgang beschäftigen sollten“.

KURIER/Jeff Mangione

Weiterhin offen ist die eine dringende Personalfrage im zentralen Mittelfeld: Welcher Spieler ist leistbar und garantiert zugleich eine sofortige Verbesserung im größten Krisengebiet der vergangenen Saison?

„Dieser Transfer muss sitzen“, weiß Katzer, der in den vergangenen Monaten mit vielen Kandidaten verhandelte.

Am Ende scheiterte es meist am Gehalt – wie etwa bei Vitesse-Arnheim-Kapitän Matus Bero. Der slowakische Teamspieler wechselte lieber ablösefrei zu seinem Ex-Trainer Thomas Letsch nach Bochum.

Kandidat Schwab

Von Anfang an auf der Liste stand Ex-Kapitän Stefan Schwab, der sich ein Jahr vor Vertragsende  eine Rückkehr aus Saloniki auch vorstellen könnte.

Allerdings: PAOK will eine Ablöse, die Rapid nicht bezahlen will.

Was für eine Schwab-Rückkehr – und gegen einen der verbliebenen Kandidaten aus dem Ausland – spricht, ist eine strategische Entscheidung. „Wir wollen weiter beim Ö-Topf bleiben“, sagt Barisic zum KURIER.

Rapid will auch künftig maximal sechs Legionäre im 18-Mann-Matchkader nennen. Derzeit stehen sieben Ausländer im Kader.

Nr. 1 im Österreicher-Ranking

Vergangene Saison haben die Hütteldorfer als Verein mit den meisten Österreichern auf dem Rasen rund eine Million extra kassiert. Der Ö-Topf ist gewissermaßen der drittgrößte „Sponsor“ – ein freiwilliger Verzicht für ein, zwei Legionäre mehr wäre heikel.

Denn: Der finanzielle Spielraum ist nach den Einkäufen von Cvetkovic und Seidl um insgesamt rund eine Million Euro, den teuren Vertragsverlängerungen mit Hedl und Querfeld sowie dem bisherigen Ausbleiben von Transfereinnahmen beschränkt.

Kuhn-Nachfolger Marcus Knipping durchforstete als neuer Wirtschaftsboss den gesamten Verein, die Verträge sowie alle Ausgaben.

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Danach sprach Knipping eine deutliche Warnung aus. „Jetzt weiß ich wirklich, woran ich bin“, sagt Katzer.

Es bleibt die Frage, warum dafür erst der durch 30 Jahre BVB gestählte Knipping kommen musste.

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