Die sehr lustige Doku-Serie „How to Become a Mob Boss“ auf Netflix.
Mafia. Netflix kümmert sich um alle, deren Leben wie so ein Greiferspiel in der Lugner-City ist: Man bemüht sich und bemüht sich und die blöde Kralle lässt das Kuscheltier doch wieder fallen. Also das ganz normale Leben des erwerbstätigen Menschen, der niemals das große Geld verdienen wird. In der Dokuserie „How to Become a Mob Boss“ wird das Handbuch aufgeschlagen, mit dem man lernen kann, richtig viel Geld zu machen. Es ist ganz einfach, wenn man die entsprechenden Voraussetzungen mitbringt: eine gewiefte Geschäftsidee, viel Ehrgeiz, eine furchteinflößende Erscheinung und keine Angst vor Gewalteinsatz.
Courtesy of Netflix © 2023 / Netflix
Al Capone, der Ur-Gangsterboss.
Dann steht einer Karriere im organisierten Verbrechen eigentlich nichts mehr im Wege. Anhand von sechs Protagonisten arbeitet die Doku die sehr ironisch aufbereiteten Kapitel des Lehrbuchs auf. Es beginnt mit dem Gangsterboss aller Gansterbosse, Al Capone. Von dem kann man lernen, dass wahre Mobster schon früh ihr Talent entwickeln. Er erpresste schon in seiner Kindheit Schutzgeld von seinen Schuhputzer-Kollegen auf den Straßen von Brooklyn. Die Stimme aus dem Off kommt (im Original) von Peter Dinklage, bebildert wird in assoziativer Manier mit Szenen aus alten Filmen, schnell geschnitten und an die herrliche Sinnesüberforderung der „Sendung ohne Namen“ erinnernd, Erzählsequenzen sind animiert. In den weiteren Episoden folgen etwa Heroin-Tycoon Frank Lucas und Pablo Escobar. Es gibt übrigens noch weitere Doku-Lehrgänge dieser Art auf Netflix: für Sektenführer oder Tyrannen.